Ernte von Honig und Blütenpollen

Unsere Imkerei befindet sich im schwäbischen Teil Bayerns, im Donauried, einem ausgedehnten Feuchtgebiet entlang der Donau. Die Vegetation besteht großteils aus Auwäldern und Feuchtwiesen. In der Gegend um Mertingen finden sich außerdem mehrere hundert Hektar unter Naturschutz stehende Moorgebiete. Die hier häufig vorkommenden Weiden halten für unsere Bienen ein ideales Nektar- und vor allem Pollenangebot bereit, das im zeitigen Frühling die Grundlage für das Sammeln von Blütenpollen darstellt.

 

Bereits seit mehreren Generationen werden in unserer Familie Bienen gehalten. Lange Zeit  war es eine kleine Imkerei, wie sie früher auf vielen Bauernhöfen neben dem anderen Tierbestand üblich war. Anfang der 1970er Jahre wurde die Imkerei vergrößert. Aus einer Imkerei zur Selbstversorgung mit Honig ist eine Erwerbsimkerei geworden. Und seit dieser Zeit wurde neben Honig versuchsweise, zunächst nur für den Eigenbedarf, auch Blütenpollen geerntet.

Ökologische Produktion

Was eher nebenbei begann ist inzwischen zu einem wesentlichen Standbein unserer Imkerei geworden: die Erzeugung von qualitativ hochwertigem Blütenpollen. Im Jahr 2005 traten wir dem BIOLAND-Verband bei und produzieren seitdem nach den entsprechenden Richtlinien.

 

Die ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude haben wir für die neue Nutzung umgebaut: Aus Stallungen, Scheunen und Getreidelager wurden ein gefliester Schleuderraum, Kühllager für Honig und Pollen, Lagerräume für Material sowie eine Werkstatt, in der wir unsere Bienenkästen überwiegend selbst bauen. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage, welche etwa in dem Umfang Strom produziert, wie wir ihn in unserer Imkerei verbrauchen. Auch Warmwasser und Wärme erzeugen wir umweltfreundlich: im Sommerhalbjahr durch Warmwasserkollektoren, in der kälteren Jahreszeit zusätzlich mit unserer modernen Holzheizung.

 

Wir möchten in unserer Imkerei nicht nur unbelasteten Honig und Pollen gewinnen, sondern diese Produkte auch bienen-, umweltgerecht und energieeffizient erzeugen.

Mehr über Bienen

Die Bestäubung durch Bienen ist die Voraussetzung für gute Erträge in der Landwirtschaft und im Obst- und Gemüsebau. Auch für den Erhalt der Artenvielfalt in der Natur ist die Bestäubungsleistung der Bienen nötig, daher gelten Bienen nach Rindern und Schweinen als das drittwichtigste Nutztier!

 

Ein Bienenvolk ist ein faszinierender Staat: Im Sommer besteht er aus bis zu 50.000 Arbeiterinnen, bis zu 2.000 Drohnen und einer Königin. Diese legt im Frühjahr bis zu 2.000 Eier am Tag – mehr als ihr eigenes Gewicht. Über das ganze Jahr legt sie bis zu 250.000 Eier, das heißt, es muss auch die entsprechende Menge Brut zu Jungbienen aufgezogen werden.

 

Dazu wird vor allem Pollen als Lieferant von Eiweiß und weiteren lebensnotwendigen Inhaltsstoffen benötigt, bis zu 40 kg pro Volk und Jahr! Somit stellt Pollen die Grundlage der Ernährung dar. Honig ist für das Bienenvolk in erster Linie Energielieferant, je nach Trachtangebot tragen die Bienen davon bis 50 kg und mehr im Jahr ein. Bei der Ernte gibt es wesentliche Unterschiede: während beim Pollen nur ein kleiner Teil der Menge, den die Bienen sammeln, vom Imker geerntet werden kann, wird der in den Waben eingelagerte Honig zum größten Teil auch geschleudert.

 

Ohne die Bedeutung der Bienenprodukte zu schmälern, muss erwähnt werden, dass der Nutzwert der Bienen durch ihre enorme Bestäubungsleistung um ein Vielfaches höher ist als durch die Produktion von Honig, Pollen und Wachs. Aber nur die vor Ort gehaltenen Bienen sorgen hier durch ihre Bestäubung für reiches Wachstum, gute Ernten und natürliche Artenvielfalt – und nur durch den Kauf von hier erzeugten Bienenprodukten erfahren die einheimischen Imker Unterstützung!

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© Andreas Bock Ökologische Imkerei