Bunte Vielfalt

Je mehr Pollenarten, desto mehr Farben

Das Farbspektrum von Blütenpollen reicht von schwarz (Mohn) über braun (Kleearten), rot  (Roßkastanie), orange (Löwenzahn, Kamille), bläulich (Blaustern, Phacelia, Distel) bis weiß (Springkraut), wobei  Gelbtöne dominieren, da die meisten Blütenpflanzen gelben Pollen produzieren.

Ein “bunter” Pollen deutet darauf hin, das die Bienen in einer Umgebung sammeln konnten, in der noch eine Pflanzenvielfalt herrscht. Außerdem muß über einen längeren Zeitraum gesammelt werden (bei uns von März bis Juli), damit zur jeweiligen  Blütezeit der Pflanzen der entsprechende Pollen geerntet werden kann.

Eine Mischung vieler verschiedener Pollen ist vorteilhaft, da sich die Inhaltsstoffe je nach Pollenart unterscheiden.  So ist gewährleistet, daß alle Wirkstoffe gleichmäßig vorhanden sind. Unser Pollen weist eine große Sortenvielfalt auf, wie die Analysen zeigen.

 

Wertvollste Pollen: Weide, Obst, Senf/Raps, Heide

Blühende Weide

Diese Pollen haben den größten Nährwert, wie sich bei Versuchen an Bienen zeigte. Am unteren Ende der Skala mit dem schlechtesten Nährwert stehen Maispollen und Pollen von Nadelbäumen sowie Gräsern. In der unteren Grafik ist die mengenmäßige Verteilung der häufigsten Sorten in unserem Pollen zu sehen. Die Analysen stammen aus dem Jahr 2007 und variieren von Jahr zu Jahr etwas, je nach Witterung zur Blütezeit der jeweiligen Pflanzen und dem Angebot  von Pflanzen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen (Raps, außerdem z. B. Senf, Klee, Phacelia oder andere Blütenpflanzen auf Stilllegungsflächen). Der hohe Weidenanteil erklärt sich durch die zahlreichen verschiedenen Weidenarten, die in den Feuchtgebieten heimisch sind und unseren Bienen reichlich Pollen anbieten. Wie erwähnt, ist dieser Pollen besonders wertvoll, außerdem ist durch die frühe Blütezeit der Weiden und das Vorkommen abseits von landwirtschaftlich genutzten Flächen jegliche Qualitätsminderung durch landwirtschaftliche Produktion ausgeschlossen.

Blühfläche auf Acker

Der Anteil an Kernobstpollen (Apfel, Birne) stammt ausschließlich aus Streuobstbeständen, erwerbsmäßigen Obstbau gibt es in unserer Gegend nicht. Daß der Anteil an Rapspollen nicht höher ist, liegt daran, daß wir in dem Zeitraum der Rapsblüte auf die Pollenernte verzichten, wenn dort Spritzungen mit Pflanzenschutzmitteln stattfinden. Sobald von den Bienen im Juli verstärkt Maispollen gesammelt werden, beenden wir die Pollenernte, da Maispollen neben seinem geringen Nährwert noch weitere Nachteile mit sich bringt: Er hat einen unangenehmen Geschmack und außerdem war in der Vergangenheit nicht immer ausgeschlossen, daß durch verunreinigtes Saatgut gentechnisch veränderte Pollen eingetragen wurden.


Insgesamt beinhaltet unser Blütenpollen einen sehr großen Anteil an besonders wertvollem Pollen und verhältnismäßig wenig Pollen aus landwirtschaftlich genutzten Flächen. Viel Pollen stammt aus Naturschutzgebieten sowie von Blühflächen auf Feldern.